Bildquelle Mike-Bird - Pixels |
Sie benötigte Ruhe, gönnte sich ein paar Tage Pause. Arne hatte sie vor drei Monaten verlassen. Sein Unfall-Tod mit dem Motorrad kam unvorbereitet und traf sie tief ins Herz. Seelenqual. Oft hatte sie ihn ermahnt, vorsichtiger zu fahren. Ella seufzte. Sie saß am Strand und blickte über das Meer. Es war neblig. Ein kühler Wind wehte ihr ins Gesicht.
Aus einiger Entfernung sah sie ein Segelschiff, dem sie wehmütig hinterher träumte. An den Segeltörn mit Arne erinnerte sie sich lebhaft. Sie waren sich nähergekommen. ›Du siehst heute verteufelt gut aus, so sexy‹, hatte er ihr zugeflüstert. ›Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine so schöne, verführerische Frau gesehen zu haben.‹ Seine Augen sprühten Funken.
›Jetzt übertreibe mal nicht‹, hatte sie errötend erwidert.
›Ich sage nur die Wahrheit.‹ Zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne aus ihrem hübschen Gesicht. Danach waren sie unzertrennlich.
Sie hatten von Heirat gesprochen und wollten sich um einen Termin bemühen. Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie daran dachte.
›Die Zeit heilt alle Wunden‹, hatte ihre Freundin gesagt, die sie zu einem Kurz-Urlaub überredet hatte. Nur ein Spruch, dachte Ella. Wann ist der Zeitpunkt gekommen, der die Wunde heilt?
Es war kühl geworden, sie fröstelte. Was mache ich hier allein? Schweren Herzens erhob sie sich und ging in ihr Appartement zurück.
Davor stand ein Wagen. Den kenne ich doch? Das gibt es nicht.
Sie rannte direkt in die Arme ihrer Freundin Lea. »Ich benötige zwei Tage Auszeit«, sagte Lea, »die möchte ich gern mit dir verbringen.«
»Ich freue mich so«, schluchzte Ella.
»Wie wäre es mit einem Segeltörn?«, fragte Lea.
»Gute Idee«, stimmte Ella zu. »Zur Erinnerung an Arne.«
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